Meerschweinchen und Kaninchen

Kaninchen sind für Meerschweinchen keine artgerechten Partner. Auch wenn man in Zoohandlungen immer wieder hört, es wäre eine tolle KombinationDAS IST FALSCH!


Typische Missverständnisse zwischen Meerschweinchen und Kaninchen

Kopf flach auf den Boden legen:
Das Kaninchen legt seinen Kopf flach auf den Boden, weil es von seinem Partner geputzt werden möchte. Ein Meerschweinchen streckt seinen Kopf nach vorn, wenn es schläft. Sieht es also diese Haltung beim Kaninchen, wird es dieses in Ruhe lassen, denn seiner Meinung nach schläft es. Das Kaninchen ist böse oder enttäuscht, weil das Schweinchen einfach weg geht, und nicht kuscheln will.

Mit den Zähnen knirschen:
Das Kaninchen knirscht mit den Zähnen, wenn es sich wohlfühlt, beispielsweise beim Dösen nach dem Fressen. Das Meerschweinchen knirscht mit den Zähnen, wenn es Angst hat oder sich unwohl fühlt. Knirscht also das Meerschweinchen, weil ihm das Verhalten des Kaninchens gerade Angst macht (es sich z.B. bedrängt fühlt), denkt das Kaninchen, dass es dem Meerschweinchen sehr wohl gefällt.

Außerdem kann es zu gefährlichen Situationen für das Meerschweinchen kommen:
Der Rammler kann in seinem Trieb nicht unterscheiden, wen er gerade besteigt, und das Meerschweinchen ist dem aufsteigenden Rammler hilflos ausgeliefert. Wenn ein Kaninchen seine „5 Minuten“ bekommt und ausgelassen durch den Stall flitzt, kann es das Meerschweinchen gefährlich verletzen.


Pauls Geschichte zum Thema Meerschweinchen und Kaninchen
"Mein Name ist Paul. Neben mir, das Langohr, ist Tom. Seit ich mich erinnern kann, gab es nur Tom, den Menschen und mich. Der Mensch war sehr lieb zu uns, keine Frage, aber oft nicht zu Hause. Dann war es richtig öde hier. Ich habe oft versucht, mit Tom zu reden, aber er scheint meine Sprache nicht zu sprechen. Er macht komische Gesten, die ich nicht verstehe. So hatten wir uns schon damit abgefunden, dass es niemanden gibt, der uns verstehen kann.
Irgendwann, mittlerweile waren wir schon im gesetzten Alter, kam ein anderer Mensch in unser Zuhause und nahm uns mit. Er sagte uns, nun müssten wir nicht länger einsam sein. Ich wurde in einen Stall gesetzt. Aus dem hinteren Häuschen schaute eine Schnute hervor. Ich dachte, 'na toll, ein neuer Tom, der nix versteht'. Aber nein: Es kam ein Schweinchen angelaufen. Ich musste mir echt die Augen reiben. Kleine runde Ohren, kein Schwänzchen – der sah echt genauso aus wie ich. War denn das möglich? Und in meinem Schockzustand hörte ich: 'Ey, wie geht’s, wo kommst du her? Wie heißt du?' Ich war völlig platt. Er konnte meine Sprache!
Mittlerweile wohne ich seit einem Jahr mit Otto zusammen. Er ist ein prima Kumpel, und wir quatschen nächtelang. Ich bin so dankbar, dass ich doch noch ein Lebewesen gefunden habe, das meine Sprache spricht.
Übrigens, in dem Haus gab es auch noch einen zweiten Tom. Ein Wesen, das genauso lange Ohren hat, wie er und auch ein Schwänzchen. Ich hoffe für Tom, dass es auch so jemand ist, der seine Sprache spricht.

Euer Paul"